mit catja loepfe, alexandra gavilano, lina hasenfratz, isabelle vuong
moderation: johann otten + lena schubert
– «Okay, wir müssen irgendetwas mit Klima machen, das wäre jetzt schon noch gut…»
– «Ja, voll, lass uns doch einfach das Ding hier aus Holz machen und lass’ uns auf jeden Fall fragen, ob die auch den Ökostrom nehmen, beim Licht, ja, und so ästhetisch einfach was in Richtung natürlich?!»
– «Aber das ist ja wohl nicht genug, oder?»
Kunst in der Klimakrise könnte so einfach sein: So wie immer, nur mit anderen Kostümen und es muss einfach kurz auch über die zu heissen Sommer geredet werden. Fleischlose Kantinen und weniger Fliegen: das wollen alle. Aber geht es wirklich – nur – darum? Nicht vielmehr um eine tiefergehende, kompliziertere Veränderung der Denk- und Arbeitstraditionen, die sich auch in grün verpackten Projekten sonst immer nur wiederholen?
Das KlimaKontor schafft einen Reflexionsraum und hinterfragt in einer Diskursveranstaltung das wohl folgenreichste Paradigma künstlerischen Schaffens – die schöpferische Autonomie – im Kontext von Klimagerechtigkeitsforderungen.
Welche Erzählungen von Individualität, Unabhängigkeit und Originalitätszwang verstecken sich hinter dem verheissungsvollen Begriff der Freiheit in der Kunst? Warum gibt es immer noch einen Glauben ans Genie und muss das wirklich sein? Wir werden uns aus klimagerechter Perspektive darüber austauschen, von wessen Freiheit überhaupt gesprochen wird, wenn von künstlerischer Autonomie die Rede ist – und uns fragen, was denn überhaupt die Aufgabe von Künstler:innen, von Theaterschaffenden in der Klimakrise sein könnte. Und was gewonnen würde – wenn künstlerische Freiheit nicht mehr das höchste Ziel wäre.
In einem informellen Diskursraum sprechen Catja Loepfe, Leiterin des Tanzhaus Zürich mit Alexandra Gavilano, Umweltwissenschaftlerin und Klimaaktivistin, Isabelle Vuong, Kulturmanagerin, Kuratorin und Zukunftsforscherin und Lina Hasenfratz, Schauspielerin und Klimaaktivistin in einem moderierten und offenen Gespräch.